
Das Legions-Lager von Neuss
Eine Legion war ein Teil von der römischen Armee.
Zu einer Legion gehörten ungefähr 5000 Soldaten.
Die Legion 20 hieß Valeria victrix.
Das heißt auf Deutsch ungefähr: die Starke und Siegreiche.
Diese Legion baute vor ungefähr 2000 Jahren ein Lager.
Das Lager war dort, wo heute der Ort Neuss-Gnadental ist.
Die Soldaten bauten zuerst Zelte und wohnten in den Zelten.
Später bauten die Soldaten feste Häuser.
Vor ungefähr 100 Jahren hat ein Archäologe
das Lager ausgegraben.
Ein Archäologe ist ein Forscher.
Er erforscht alte Dinge aus früherer Zeit.
Der Archäologe hieß Constantin Koenen.
Man nannte das Lager in Neuss deshalb das Koenen-Lager.
Das Koenen-Lager war lange Zeit
das am besten erforschte Legions-Lager in Europa.
Um das Lager herum war eine Mauer aus Holz und Erde.
In der Mauer gab es 4 Eck-Türme
und 8 Zwischen-Türme.
Ein 10 Meter breiter Graben ging um das Lager herum.
Eine von den Haupt-Straßen im Lager hieß Via Praetoria.
Das spricht man so: Wi-a Prä-to-ri-a.
Die Via praetoria lag unter der heutigen Kölner Straße.
An den Seiten von der Via Praetoria gab es Geschäfte.
Vor den Geschäften waren überdachte Gänge.
Die Gänge waren mit Säulen gebaut.
Das nennt man Säulen-Gänge.
Es gab zwei große und schöne Gebäude:
– das Dienst-Gebäude für die Anführer von den Soldaten
– das Wohn-Haus für den Ober-Anführer.
Den Ober-Anführer nennt man Kommandeur.
Man spricht das Wort so aus: Kommandör.
Die Anführer von den Soldaten wohnten in Häusern,
die so ähnlich aussahen wie schöne Häuser in Rom.
Die Soldaten wohnten in Baracken.
Baracken nennt man die Wohn-Gebäude von Soldaten.
Die Baracken waren aus Fachwerk.
Fachwerk bedeutet:
Häuser aus Holz-Balken
mit Lehm oder Ziegel-Steinen dazwischen.
Die Legion 20 musste nach einigen Jahren weg von Neuss.
Dann kam die Legion 16 Gallica.
Diese Legion hat im Kampf gegen Feinde verloren.
Deshalb kam wieder eine andere Legion nach Neuss.
Noch ein paar hundert Jahre später
kam eine Gruppe von Reiter-Soldaten.
Die Gruppe bestand aus ungefähr 500 Männern.