
UNESCO-WELTERBE NIEDERGERMANISCHER LIMES
DER NIEDERGERMANISCHE LIMES: MANÖVERAREAL IM UEDEMER HOCHWALD
DER NIEDERGERMANISCHE LIMES: ÜBUNGSLAGER 12 IN UEDEM-HOCHWALD
DER NIEDERGERMANISCHE LIMES: DAS MANÖVERAREAL VON WESEL-FLÜREN
DER NIEDERGERMANISCHE LIMES: COLONIA ULPIA TRAIANA
DER NIEDERGERMANISCHE LIMES: VETERA CASTRA AUF DEM FÜRSTENBERG BEI XANTEN
DER NIEDERGERMANISCHE LIMES: DAS AMPHITHEATER VON VETERA CASTRA
Der Niedergermanische Limes
Vor etwa 2000 Jahren herrschten die Römer in Europa, dem Orient und Nordafrika.
Die Grenze vom Römischen Reich heißt Limes.
Soldaten bewachten den Limes.
Sie bauten Lager, Gräben und Mauern.
Sie nutzten Flüsse als natürliche Grenze.
Der Fluss Rhein war eine 400 Kilometer lange Grenze:
von Katwijk in den Niederlanden bis Bad Breisig in Deutschland.
Man nennt das den Niedergermanischen Limes, abgekürzt: NGL.
450 Jahre lang war der Niedergermanische Limes eine Grenze des Römischen Reiches.
Es gibt dort heute noch viele Reste aus der Römer-Zeit.
An 44 Orten sind die Reste besonders gut erhalten.
Man kann an diesen Orten noch erfahren:
- Wie die Römer gelebt haben.
- Wie sie ihre Grenze geschützt haben.
- Wo der Rhein früher geflossen ist.
- Wie die Römer den Rhein genutzt haben.
Die 44 Orte am Niedergermanischen Limes sind seit 2021 UNESCO-Welterbe.
Die UNESCO ist eine Organisation.
Sie kümmert sich um Bildung, Wissenschaft und Kultur.
UNESCO-Welterbe heißt:
einzigartig und wichtig für alle Menschen auf der Erde.
Ein Gebiet zum Üben für die Soldaten
Die römischen Soldaten übten regelmäßig für den Krieg.
Man nennt das Manöver.
Sie übten zum Beispiel:
- das Kämpfen
- wie Reiter und Fuß-Soldaten zusammen kämpfen.
- wie man unterwegs schnell ein neues Lager baut.
Dafür war die römische Armee berühmt.
13 Übungs-Lager gibt es im Uedemer Hoch-Wald.
Die Lager sind noch gut erhalten.
Sie liegen auf einem Hügel nahe am Rhein.
Zur Zeit der Römer gab es dort keinen Wald.
Später sind dort Bäume gewachsen.
Etwa 10 Kilometer entfernt liegt heute die Stadt Xanten.
Dort war das römische Soldaten-Lager Vetera.
Die Soldaten vom Lager Vetera bauten wahrscheinlich
die Übungs-Lager im Uedemer Hoch-Wald.
Die Soldaten sollten immer etwas zu tun haben,
auch in der Friedens-Zeit.
Damit sie nicht aus Langeweile Streit anfingen. Und sie mussten üben für den Krieg.
Das Übungs-Lager 12
Im Uedemer Hoch-Wald gibt es 13 Übungs-Lager von den Römern.
Dort übten die Soldaten, wie man unterwegs ein Lager baut.
Die Übungs-Lager sind besonders gut erhalten.
Eines davon ist das Übungs-Lager 12.
Die Römer bauten unterwegs jedes Lager nach diesem Plan:
- Einige Soldaten suchten eine Fläche für das Lager aus.
- Ein Teil der Truppe hob einen Graben um das Lager aus.
- Ein anderer Teil schüttete einen Wall aus Erde um das Lager auf und deckte ihn mit Rasenstücken ab.
Der Graben und der Wall schützen das Lager vor Feinden.
Die Gräben sind heute wieder mit Erde voll.
Man kann die Gräben nicht mehr sehen.
Die Erd-Wälle kann man noch sehen.
Die römischen Lager im Uedemer Hoch-Wald sind recht-eckig.
Die Ecken von dem Graben dem Lager-Wall und dem Lager-Wall sind abgerundet.
Im Wall gibt es immer vier Tore.
Die Tore haben eine besondere Form:
Sie gehen in einem Viertel-Kreis nach innen.
Die Feinde können nicht geradeaus durch das Tor in das Lager stürmen.
Die Lager von Wesel-Flüren
Bei Wesel-Flüren gibt es 8 römische Lager.
Sie liegen dort, wo früher der Rhein geflossen ist.
Soldaten aus Xanten haben die Lager bei Manövern gebaut.
Ein Manöver ist eine Kriegs-Übung.
Die Soldaten übten beim Manöver wie man unterwegs ein Lager baut.
Die Lager bei Wesel-Flüren sind umgeben von einem Graben und einem Erd-Wall.
Im Erd-Wall gibt es Tore.
Die Tore haben eine besondere abgerundete Form.
4 von den 8 Lagern liegen heute im Wald.
Sie sind mit moderner Technik aus der Luft erkennbar.
4 andere Lager liegen auf Acker-Land.
Sie sind schlecht erkennbar.
Das Römische Reich ging bis zum linken Rhein-Ufer.
Die Lager sind auf der rechten Rhein-Seite.
Die Römer übten auf beiden Rhein-Seiten.
Zum Beispiel wie man Schiffs-Brücken baut.
Einzelne Brücken-Teile waren auf großen Last-Schiffen.
Die Last-Schiffe wurden zusammengebunden.
So entstand die Brücke.
Alte römische Texte berichten über diese Technik.
Eine römische Groß-Stadt
Vor rund 2000 Jahren haben die Römer in Xanten eine Stadt gegründet.
Diese Stadt hieß Colonia Ulpia Traiana.
Abgekürzt: CUT.
Die CUT war damals eine große und wichtige Stadt wie Köln.
Es gab einen Rhein-Hafen.
Die Straßen waren gerade und regelmäßig gebaut.
Eine Stadt-Mauer schützte die Stadt.
Es gab Tempel und Thermen.
In den Tempeln betete man die Götter an.
In den Thermen konnte man baden und Sport machen.
Es gab ein Amphi-Theater für Kämpfe und Sport.
Amphi spricht man so aus: Amfi.
Ein Amphi-Theater sieht so ähnlich aus wie ein Fußball-Stadion.
Die Römer bauten später die Stadt-Mauer wieder ab.
Sie bauten dann eine Festung in die Stadt-Mitte, weil das Leben am Rhein gefährlicher geworden war.
Die CUT ist heute ein Park.
Der Park heißt:
LVR-Archäologischer Park Xanten
Hier sind viele Reste aus der Römer-Zeit nachgebaut.
Man kann hier die Römer-Zeit entdecken und erforschen.
Das Lager Vetera castra auf dem Fürstenberg
Vetera castra war ein Lager für 2 Legionen.
Eine Legion war ein Teil der römischen Armee.
Zu einer Legion gehörten etwa fünftausend Soldaten.
Von Vetera castra aus zogen die Römer in den Krieg
gegen die Germanen auf der anderen Seite des Rheins.
Zuerst lebten die römischen Soldaten in Vetera castra in Zelten.
Später kamen Häuser aus Holz dazu.
Noch später rissen die Römer die Holz-Häuser ab.
Sie bauten stattdessen Gebäude aus Stein.
Vetera castra war damals ein sehr großes Legions-Lager.
In der Nähe von dem Lager gab es weitere Gebäude.
Zum Beispiel Bade-Häuser und Wohn-Häuser für die Familien von den Soldaten.
Die Bataver zerstörten schließlich Vetera castra in einem großen Krieg.
Der Krieg heißt Bataver-Aufstand.
Die Bataver waren Germanen und lebten im Römischen Reich.
Die Römer bauten ein neues Lager an einer anderen Stelle.
Das Amphi-Teater im Lager Vetera castra
Jedes Lager für römische Legionen hatte ein Amphi-Theater.
Das ist ein oben offenes Bauwerk.
In der Mitte ist die Arena.
Dort zeigte man Kämpfe mit Menschen oder Tieren.
Um die Arena saßen die Zuschauer auf Holz-Bänken.
Die Bänke standen auf Erd-Wällen.
Das ist hoch aufgeschüttete Erde.
Das Amphi-Theater liegt vor der Südost-Ecke von Vetera castra.
Vom Haupt-Tor kam man schnell zum Amphi-Theater.
Es gab dort Platz für zehntausend Zuschauer.
Das reichte für alle Soldaten im Lager.
Man weiß nicht, wann genau das Amphi-Theater gebaut wurde.
Das Lager Vetera castra wurde in einem Krieg zerstört.
Aber das Amphi-Theater blieb aber sehr gut erhalten.
Heute finden dort Konzerte und Theater statt.
Die Akustik ist besonders gut.
Das heißt:
Man hört sehr gut alle Töne vom Theater oder Konzert.
Das Lager Vetera castra auf dem Fürstenberg
Die Römer bauten mehrere Lager auf dem Fürstenberg.
Zuerst bauten sie Marsch-Lager.
Das waren Lager mit Zelten.
Diese Lager waren für Soldaten da,
die von hier aus in den Krieg zogen.
Später bauten die Römer Stand-Lager.
Das waren Lager mit festen Bauten.
Dort blieben die Soldaten längere Zeit.
Die Römer bauten das erste Stand-Lager auf dem Fürstenberg
vor etwas mehr als 2000 Jahren.
Damals herrschte Kaiser Augustus.
Das erste Stand-Lager war angepasst an die Landschaft.
Nach etwa 50 Jahren rissen die Römer das Lager ab.
Als Kaiser Nero herrschte bauten sie ein neues Lager.
Das neue Lager hatte eine rechteckige Form.
Es war nicht an die Landschaft angepasst.
Ein Teil von dem Lager war am Hang gebaut.
Der andere Teil lag in der Ebene. Heute kann man noch sich gut vorstellen, wo das Lager im Gelände lag.