Ein Jahr UNESCO-Welterbe

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Welterbebeauftragter bietet zum ersten Jubiläum des UNESCO-Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“ am Sonntag, 31. Juli ein Rahmenprogramm im LVR-Archäologischen Park Xanten (LVR-APX).
Im LVR-APX informieren im Bereich der Herberge und Handwerkerhäuser Filmvorführungen und Infostände der am Limes tätigen Institutionen über das länderübergreifende Welterbe in den Niederlanden und in Deutschland. Gleichzeitig laden Schuhmacher, Knochenschnitzer und der römische Lehrer zum Zuschauen und Mitmachen ein. Kinder, die das Welterbe im LVR-APX aktiv erkunden möchten, können sich am Spielehaus einen Welterbe-Rucksack ausleihen und selbst auf Entdeckungstour gehen. Spannende Einblicke in das Leben entlang der Grenze bieten sich Klein und Groß darüber hinaus bei Führungen im Limes-Pavillon und in der offenen Werft. Dort werden in Zusammenarbeit mit der inklusiven Holzwerkstatt die Schiffe nachgebaut, die einst auf dem Rhein unterwegs waren.

Führungen im Limes-Pavillon:
11:00 Uhr Familienführung „Was ist Welterbe?“ (ab 6 Jahre)
13:00 Uhr Offene Führung durch die Archäologische Landesausstellung NRW
14:00 Uhr Familienführung

Die Anerkennung als Welterbe „Niedergermanischer Limes“ jährt sich in diesen Tagen zum ersten Mal. Das römische Kastellareal in Krefeld-Gellep zählt zu den herausragenden Fundorten. Das Archäologische Museum Krefeld lädt aus diesem Anlass zum „Limes-Sonntag“ ein. „Wir wollen unseren kleinen und großen Besuchern ein informatives und unterhaltsames Programm rund um das Welterbe in Krefeld anbieten“, sagt Museumsleiter Dr. Boris Burandt. Auf der Museumswiese in Linn dürfen sich die Besucher auf Legionäre „zum Anfassen“ freuen. Die römischen Soldaten lagern dort und erklären ihre Ausrüstung. Die Outdoor-Version des Brettspiels zur aktuellen Sonderausstellung „Heimat in der Fremde“ wird angeboten genauso wie Stationen zu römischen Brett- und Kinderspielen. „Außerdem bieten wir Führungen durch Dauer- und Sonderausstellung an“, so Burandt.
Auf dem Kastellareal in Krefeld-Gellep wird der ehemalige Museumsleiter Dr. Christoph Reichmann Führungen anbieten. Zudem wird der Förderverein über seine Arbeit sowie das Welterbe vor Ort informieren.

Die Geschichte Bonns reicht zurück bis in die römische Zeit. Bekanntestes Zeugnis dieser Epoche ist sicherlich das unter Kaiser Claudius (41–54 n. Chr.) errichtete Legionslager castra Bonnensia. Während des Bataveraufstandes zerstört und unter Kaiser Vespasian (69–79 n. Chr.) neu in Stein errichtet war es eines der größten Legionslager im Imperium Romanum. Es war besonders wichtig wegen seiner logistischen Funktion am Rheinlimes. Vor den Lagertoren entwickelte sich eine florierende Siedlung mit zahlreichen urbanen Annehmlichkeiten.
Die Stadt Bonn hat in Zusammenarbeit mit dem LVR Museum eine „Römertour“ zu Fuß ausgearbeitet, die zu Orten führt, an denen die Römer Spuren hinterlassen haben (Dauer ca. 2,5 h; Strecke ca. 3 km). Besuchen Sie bei dieser Führung u. a. die „militärische Sonderdienststelle“ im Bereich des heutigen Collegium Albertinum und sehen die Reste der römischen Thermenanlagen. Erfahren Sie, wo die Frauen und Kinder der Legionäre wohnten und sich Händler und Handwerker ansiedelten. Lassen Sie sich den Ort des Süd-Tores des Römerlagers zeigen und das Lagerleben anhand des Bronze-Modells vom Römerlager im authentischen Bereich des ursprünglichen Lagers erklären.
Die Tickets sind kostenfrei und können bei der Bonn-Information oder online erworben werden.

Etwa zur Zeitenwende errichteten die Römer mit RIGOMAGVS ein Kastell, das in der Folge als südlichster Stützpunkt des Niedergermanischen Limes zu einer wehrhaften Festung ausgebaut wurde. Im Juli 2021 wurde das Römische Erbe Remagens als UNESCO Welterbe anerkannt. Im Rahmen der Führung besichtigen Sie die Überreste dieser militärischen Grenzanlage, die sonst nicht öffentlich zugängliche Hypokaustanlage sowie das Römische Museum, dessen Ausstellungsstücke einen Einblick in Kultur, Religion, Kunst und das Alltagsleben der römischen Soldaten in der Provinz Niedergermanien geben.